Aufbruch nach Schottland

Der Beginn einer genialen Reise...

Veröffentlicht am 6. Juni 2015

Um 8:00 Uhr klingelt der Wecker. Schlaftrunken wie immer schaffe ich es die Snooze-Taste zweimal zu drücken bevor ich realisiere, dass ich heute zusammen mit Stefan unsere Reise nach Schottland antrete. Das motiviert mich doch enorm, obwohl ich am Vortag noch bis fast 2:00 Uhr Taschen gepackt, Wäsche gewaschen und Punkte meiner TODO-Liste abgearbeitet habe. Also, aufstehen, duschen, frühstücken und verderbliche Lebensmittel zusammenpacken, die bis zu meiner Rückkehr sicherlich einen Pelz angesetzt hätten. Kurz nachdem ich die Kiste zu meinen Eltern gebracht und mich von ihnen verabschiedet habe, bekomme ich von Stefan eine Nachricht, ob er auch eine halbe Stunde früher, als die verabredeten 10:30 Uhr aufschlagen darf, da er sich Sorgen um das Verstauen der Bikes macht. “Fängt ja gut an!” denke ich und schreibe entsprechend zurück, dass das in Ordnung geht. Pünktlich wie immer steht Stefan also um 10:00 Uhr auf der Matte und macht sich daran mein Bike zu befestigen. 10 Minuten später steht er wieder bei mir in der Wohnung. War wohl doch nicht so schwer. Auch das verstauen meiner zwei Taschen, zwei Rucksäcke, zwei Beuteln, meines Notebooks und meiner Nikon gestaltet sich weniger problematisch als befürchtet, so dass wir pünktlich um 11 Uhr die Reise Richtung IJmeuden, wo uns die Fähre erwartet, antreten.

Die Fahrt ist recht unspektakulär. Am Anfang gibt es auf der A3 einen kleinen Stau, weil die Fahrstreifen auf zwei reduziert werden, allerdings ist das auch schnell überstanden und da wir eh genug Zeit eingeplant haben, kommt nicht mal ansatzweise Hektik auf. Viel zu früh an der Fähre angekommen überbrücken wir die Zeit mit einem kleinen Imbiss und stellen uns anschließend in die Schlange zum einchecken. In die falsche, wie sich herausstellen sollte, da es bei dem Transporter einige Autos vor uns zu irgend einem Problem kommt und wir uns eine halbe Stunde nicht vom Fleck rühren. Während ich hin und wieder ein genervertes “Man, was ist da los?” von mir gebe, bleibt Stefan total relaxed und ist sich sicher, dass wir es auch noch auf die Fähre schaffen. Er sollte Recht behalten, wenngleich wir schließlich das letzte Auto sind, das auf die Fähre auffährt. Danach gibt es nur noch Caravans, Busse und LKW.

An Bord angekommen schmeißen wir zunächst unseren Plunder für die Nacht in unsere Kabine, schnappen uns unsere DSLRs und erkunden das Schiff. Schnell sind wir uns einig, dass die Aufteilung in dem Schiff irgendwie seltsam ist, da alles total verstreut wirkt und auf jedem Deck Kabinen zu finden sind. Letztendlich gehen wir raus aufs oberste Deck und genehmigen uns bei bestem Wetter aber ordentlich Wind einen Drink zur Einstimmung auf den Urlaub. (Foto) Das Ablegen der Fähre ist natürlich ein Event, was sich alle Passagiere anschauen wollen. Einer dieser bereut es sicher, weil seine Mütze langsam aber stetig weg von der Fähre Richtung Wasser segelt und sich dem Schwarm Möwen anschließt. Wir schießen ein paar Fotos und beschließen uns eine ruhige Ecke zu suchen, um unsere ersten paar Tage in Schottland zu planen. Kaum sitzen wir in unserer Ecke, spricht uns der Herr vom Nachbartisch an, ob wir Englisch sprechen. Wie sich herausstellen sollte, ist er Schotte und möchte uns ein paar Tipps für unseren Aufenthalt geben. Tatsächlich hat er einige Ideen zu tollen Locations, Übernachtungsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten, die interessant klingen. Noch nicht mal in Schottland angekommen profitieren wir schon von der Freundlichkeit der nördlichen Inselbewohner.

Mittlerweile quält Stefan schon ganz ordentlich der Hunger (selbst Schuld, wenn man seine Pizza nicht aufisst. ;)) und so macht sich eine gewisse Freude breit, dass schon fast Zeit fürs Abendessen ist, als wir unsere Planung vorerst beenden. Wir werden im Restaurant zu unserem Tisch geführt, bestellen Getränke und ich wundere mich wo Stefan die drei Teller Hauptgericht und anschließend drei Teller Nachtisch (Obst) hinsteckt. Gesättigt beschließen wir noch ein wenig raus zu gehen, uns den Wind die Ohren wehen zu lassen und die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Etwas später setzen wir uns auch schon Richtung Koje in Bewegung - irgendwie war der Tag doch anstrengend und Seeluft macht müde. Den Plan uns Mad Max im Board Kino anzuschauen verwirklichen wir nicht. Ich kann Stefan durch meine vorherige, schlechte Erfahrung mit Kino auf der Fähre überzeugen, dass die 8,50 € p.P. eine schlechte Investition sind. Wobei die Aussicht unter der Meeresoberfläche einen Film zu schauen durchaus verlockend war…


Kommentare